26. November 2014

Herbst 2014: Das kleine Buch der großen Gefühle


Jeden Tag erleben Kleinkinder eine wahre Berg- und Talfahrt voller Gefühle, die sie zuerst nur spüren, aber nicht benennen können. Die Illustratorin Judith Drews (siehe auch Die große Zoo-Parade) hilft den Kleinen dabei, Worte für ihre Emotionen zu finden, indem bekannte Alltagssituationen in reduzierten Comic-Zeichnungen auf den Punkt gebracht werden.
Zu Beginn ist Mia ohne ihren Freund Paul traurig, eine Träne tropft aus ihrem Auge. Als es  klingelt wird sie fröhlich und läuft singend zur Tür. Anschließend spielen sie gemeinsam Prinz und Prinzessin und sind verliebt, bevor sie Angst vor einem Tier unter dem Bett bekommen. Wütend zieht Mia an dem Schwanz, bis das Bett unter Paul zusammenkracht und er sich erschrickt. Mia landet in den Armen des Kuscheldrachen und ihr Freund ist froh, da sie nun wieder glücklich sind. Wieder einmal macht ein Spiegel den Buchabschluss, um zu schauen, wie das eigene Gesicht aussieht (beim Anblick eines Drachens).

Ein Buch zum Weinen und Lachen.

Das kleine Buch der großen Gefühle
von Judith Drews
2014, arsEdition GmbH, München, www.arsedition.de
ab 2 Jahren

Herbst 2014: Das bin ich. Ich zeig es dir


"Hurra! Ich bin da!" Mit diesen einleitenden Worten steigt das Kind aus der Kiste und zeigt anschließend, was alles zu ihm gehört. Auf den nächsten Doppelseiten wird jeweils ein Körperteil hervorgehoben und mit den speziellen Ausprägungen in der Tierwelt verglichen (siehe auch Von Kopf bis Fuß). So können die Kleinen sowohl den eigenen Körper als auch die unterschiedlichen Tiere kennen lernen. Kurze Reime bringen weitere Wörter ins Spiel.
Es beginnt auf der linken Seite mit den Haaren, die zu einer Frisur geföhnt werden - auf der rechten Seite schauen Stachelschwein, Schaf, Löwe und Kamel zu. Bei den Augen tragen Schnecke, Frosch, Eule und Katze zur Vielfalt bei. Weiter geht es mit der Nase, den Ohren, dem Mund und dem Hals: "Mein Kopf sitzt genau richtig. So ein Hals, der ist wichtig." Arme und Hände, der Bauch, der Popo und die Beine vervollständigen das Bild. Zu allerletzt gibt es einen kleinen Spiegel für das eigene Lachen: "Jeder ist ein Wunder für sich, das gilt für dich und auch für mich."

Ein Buch zum Mitmachen.

Das bin ich. Ich zeig es dir
von Heinz Janisch (Text) und Birgit Antoni (Bild)
2014, Verlagsanstalt Tyrolia, Wien, www.tyroliaverlag.at
ab 2 Jahren

Herbst 2014: Rosa und die Zimtschnecken


Neben Astrid Lindgren gab es in den 80er Jahren eine weitere Schwedin, Lena Andersson, die mit ihren wunderbaren Illustrationen von Linnea (1988 gewann sie zusammen mit Christina Björk den Deutschen Jugendliteraturpreis für "Linnea im Garten des Malers") einige Kinder-Bücherregale bestückt hat. Nun hat sie im hohen Alter eine neue Bilderbuch-Reihe über das Mädchen Rosa gestartet. Passend zu den Adventsvorbereitungen kommt der erste Band auf Deutsch raus, in dem Rosa mit ihrer Oma backt. Da es für die ganzkleinen Zuhörer gemacht ist, gibt es nur wenig Text in großen Buchstaben, so dass das Zusammenspiel der beiden Damen die kurze Geschichte bestimmen kann.
Als Rosa ihre Oma besucht, ist sie zuerst ganz traurig beim Abschied von ihrer Mama. Doch Oma hat gleich ein paar Ablenkungen parat: Trösten, Tanzen, Geschichten Lesen und dann kommt der krönende Abschluss: Zimtschnecken Rollen und Backen für das anschließende Kaffekränzchen mit Puppe und Kuscheltieren. Schon wird Rosa wieder abgeholt.

Ein Buch zum Backen (für Omas und Enkelinnen).

Rosa und die Zimtschnecken
von Lena Anderson
aus dem Schwedischen von Svenja Drewes: Mollan och bullarna
2014, Aladin Verlag GmbH, Hamburg, www.aladin-verlag.de
ab 2 Jahren

Herbst 2014: Heule Eule. Nein - ich lasse niemand rein!


Nach dem Erfolg des Heule Eule-Buchs (ebenfalls NordSüd, 2004, ab 2 Jahren) haben der österreichische Autor Paul Friester und der belgische Illustrator Philippe Goossens eine neue, ebenfalls herzerweichende Folgegeschichte erschaffen. Während die kleine Eule im ersten Band noch bis auf ein paar unsichere Worte zum Abschluss nur heulen kann, erscheint sie im zweiten Band schon etwas reifer und ganz tapfer. Dieses Mal versucht sie, ihre Ängste beim Alleinsein zu formulieren, auch wenn dies nicht wirklich hilfreich ist. Dadurch wird ein durchaus Angst einflößendes Ereignis für kleine Eulen (und kleine Kinder), wieder einmal auf eine humorvolle Art und Weise aufgelöst. Trotzdem bleibt die Moral der Geschichte hängen, dass bei Fremden Vorsicht zu wahren ist.
Mama Eule fliegt eines Abends aus, um das Lieblingsessen der kleinen Eule zu besorgen. "Sei schön brav und lass niemand rein. Versprochen?" Daraufhin antwortet die Kleine: "Ja, Mama. Ich bin ja schon groß!" Danach beginnt sie, ihr Lieblingsmärchen vom Wolf und den sieben Geißlein anzuschauen, als es an der Höhlentür klopft und eine Stimme spricht: "Lass mich rein, kleine Eule. Ich bin´s." Vor lauter Schreck erkennt die kleine Eule ihre eigene Mutter nicht und hält sich strikt an die Vorgabe, niemand rein zu lassen. Die Hilfeversuche des Eichhörnchens und des Hirschkäfers können nichts ausrichten, stattdessen fängt die Kleine wieder an zu weinen. Erst der (kluge) Rabe hat die zündende Idee: Frau Eule soll beweisen, dass sie es wirklich ist, indem sie ihrem Kind etwas erzählt, was sonst niemand anders wissen kann. Da öffnet die Heule Eule endlich die Tür und freut sich auf die mitgebrachte Tasche voller Würmer (mit Pommes und Ketchup?).

Ein Buch zum Vorsichtigsein.

Heule Eule. Nein - ich lasse niemand rein!
von Paul Friester (Text) und Philippe Goossens (Bild)
2014, NordSüd Verlag AG, Zürich, www.nord-sued.com
ab 3 Jahren